Das vorgelegte Klimaschutzkonzept der Gemeinde wurde auf der Fraktionssitzung der UWG ausführlich besprochen.
In Wettringen wird 407 % mehr an Strom erzeugt, wie verbraucht wird. Hauptgrund hierfür ist der hohe Anteil an erneuerbaren Energien in Wettringen, insbesondere die Windenergie. Die UWG hat mit ihren Anträgen in 2009 und 2010 die Initiative gegeben, die bis dahin vorhandenen Windenergievorrangzonen und Stromerzeugung aus Windkraft weiter auszubauen. Der Gemeinderat hat nach intensiven Diskussionen anschließend neue Windenergievorrangzonen ausgewiesen und der weitere Ausbau konnte erfolgen.
Der Treibhausausstoß liegt in Wettringen mit 5,6 t CO2 pro Einwohner und Jahr unter dem bundesweiten Durchschnitt von 11,5 t CO2 pro Einwohner und Jahr. Auch hier steht Wettringen gut dar. Der Zielwert des Umweltbundesamtes von kleiner 1 t CO2 pro Einwohner und Jahr wird aber nicht erreicht. Das zeigt, dass es gibt auch in Wettringen noch einiges zu tun gibt.
Viele der im Konzept vorgeschlagenen Maßnahmen, wie der PV-Ausbau, Vorgaben der Bauleitplanung oder die Information der Bürgerinnen und Bürger hinsichtlich der ökologischen Gartengestaltung wurden von der UWG in der Vergangenheit bereits beantragt oder selbst praktiziert. Wie sagte einmal unser ehemaliger Bürgermeister in Richtung UWG: „Die einen haben die Weitsicht, die anderen die Einsicht.“ Wir fühlen uns mit dem vorgelegten Klimaschutzkonzeptes in unserem langjährigen vorausschauenden Handeln und unserer Arbeit bestätigt.
Auch wenn sich in dem Konzept viele Maßnahmen wiederfinden, die alle von uns unterstützt werden, so fehlt nach Meinung der UWG aber trotzdem ein wichtiger Baustein, der nachweislich einen Beitrag zur Klimaverbesserung leistet: Die Anpflanzung von Bäumen und das Anlegen von naturnahen Flächen und Blühstreifen. Wir werden in der Gemeinderatssitzung beantragen, diese Maßnahmen in das Klimaschutzkonzept einfließen zu lassen. Zudem sollte der Punkt „Prüfung von Möglichkeiten in der Bauleitplanung“ zeitlich weiter nach vorne gezogen werden, da die bauliche Entwicklung in der Gemeinde damit zeitnah klimafreundlicher ausgerichtet werden kann.
Auch wenn die Zielwerte des Konzepts mit 3,2 t CO2 pro Einwohner und Jahr bis 2030 und 0,6 t CO2 pro Einwohner und Jahr bis 20000 durchaus ambitioniert sind, sprechen wir uns dafür aus diese auch so im Konzept festzuschreiben. Ambitionierte Ziele sind notwendig, um unseren CO2-Ausstoß signifikant zu senken.
Wir sprechen uns dafür aus, dass Konzept in 5 Jahren fortzuschreiben, einen neuen Status quo zu erheben und aufzuzeigen in wieweit die Ziele des Konzeptes umgesetzt wurden. Nur durch ein ständiges Controlling und ein Zielabgleich können wir Entwicklungen in unserer Gemeinde beeinflussen und die Gemeinde die ihr zustehende Vorbildfunktion einnehmen.
Ein weiterer wichtiger Tagesordnungspunkt der UWG-Fraktionssichtung war die Errichtung einer privaten Ersatzschule in Wettringen. Die Initiative zur Errichtung einer privaten weiterführenden Schule in Wettringen wurde von der UWG Wettringen sehr positiv aufgenommen. Das pädagogische Konzept ist sehr innovativ. Es lebt u. a. von Digitalisierung und Gemeindeverbundenheit. Auch wenn bis zum Schulstart noch einige „dicke Bretter“ gebohrt werden müssen, so wird die UWG die Initiative unterstützen. Die Vorteile, die diese Schule mit sich bringt sind für die Wettringer Kinder und unseren Ort enorm. Es würde endlich wieder die Möglichkeit bestehen, im Wettringer Schulzentrum im Anschluss an die Grundschule einen entsprechenden Sekundarschulabschluss zu erlangen. Die digitale Ausrichtung bietet den Kindern eine exzellente Vorbereitung auf das spätere Leben in tollen Umgebung. Die Vernetzung der früheren Hauptschule und später Verbundschule mit der Wirtschaft war für die Wettringer Unternehmen immer wichtig, um Fachkräfte zu finden. Diese Möglichkeit wird mit der weiterführenden Schule wiederbelebt. Die Entscheidung zur Einrichtung einer weiterführenden Schule bedeutet in den nächsten 4 bis 5 Jahren erhebliche Investitionen in unser Schulzentrum, u. a. durch Renovierungen, Umbauten und bauliche Erweiterungen. Hiervon wird auch die Grundschule profitieren. Mit Blick auf die Vorteile, die diese Schule für die Kinder und den Ort bietet, können wir diese Investitionen, die nun von der Verwaltung detaillierter ausgearbeitet werden müssen, mittragen. Auch wenn die Coronakrise für den kommenden Haushalt evtl. Einnahmenrückgänge und höhere Ausgaben bei den Umlagen bedeutet, zeigt der Jahresabschluss 2019, dass Wettringen auf gesunden Füßen steht und auch gut geplante Investitionen in ein Schulzentrum leisten kann.